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Apple steckt in der KI-Falle: Wie das Unternehmen den Anschluss riskiert

Apple und KI: Strategisches Zögern in Zeiten des Wandelns

Apple befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt: Während das Unternehmen sich nach außen zurückhaltend präsentiert, drängen Konkurrenten bereits in die Zukunft – und Apple könnte den Anschluss verlieren.

Der Rückstand im KI-Rennen

Apple Intelligence, vorgestellt zur WWDC im Juni 2024, kombiniert On‑Device‑ und Server‑KI-Modelle – die Cloud-Version erreicht laut interner Bewertungen die Leistung von GPT‑4, die On‑Device-Modelle gleiche oder bessere Werte als kleinere Modelle von Google, Microsoft und Mistral AI.

Doch interne Schwierigkeiten bremsten den Fortschritt. Der Siri‑Umbau, geplant für iOS 19, wurde 2025 abgesagt. Apple hat sich technische Probleme eingestanden und die Einführung verschoben – eine komplette Neukonstruktion steht nun für 2026 im Raum.

Interne Widerstände: Apple‑Typisch, aber gefährlich

Einige Führungskräfte – insbesondere Craig Federighi – sollen dem Thema KI eher skeptisch gegenübergestanden haben. Sie hätten das Risiko gefürchtet, Ressourcen in unklare Projekte zu stecken. Diese Haltung zeigte sich auch bei John Giannandrea, Apples KI‑Chef, dessen Pläne intern nicht den nötigen Rückhalt fanden.

Die Folge: Talente wie Bowen Zhang wurden von Meta abgeworben – Apple verlor allein im Juli gleich mehrere KI-Experten.

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Konzernweite Reaktion: Investitionen, Restrukturierung, Kooperation

In einer Mitarbeiterversammlung Ende Juli versprach CEO Tim Cook: „AI is ours to grab“ – und forderte neues Engagement. Apple startet:

  • Kürzlich sieben kleinere KI-Akquisitionen, wobei weitere anstehen, um die KI‑Roadmap zu beschleunigen.
  • Eine gigantische 500‑Milliarden‑Dollar‑Investition in den USA bis 2029, darunter ein KI‑Serverwerk in Texas zur Produktion von Apple‑Intelligence-Hardware – mit Arbeitsplätzen im R&D- sowie AI‑Sektor.
  • Die Planung von 20.000 neuen KI‑Jobs für Ingenieure, Entwickler: und Forscher in den USA.
Apple Intelligence / Bildquelle: Apple

Apple Intelligence: Funktionen und Realität

Apple Intelligence bietet heute viele Funktionen:

  • Schreib-Tools: Textüberarbeitung, Zusammenfassungen, Formulierungshilfen – teils mit ChatGPT-Unterstützung.
  • Bilderstellung & Emojis: KI‑gestützte Bilderstellung und personalisierte Emojis.
  • Visual Intelligence: Objekterkennung per Kamera mit ChatGPT‑Weiterleitung, verfügbar seit iOS 18.4 auf neueren iPhones.
  • Mail, Fotos, Notifikationen: Automatische E‑Mail‑Zusammenfassungen, Album‑Erstellung mit Storytelling oder sichtbare Säuberung von Bildern per KI.

Doch Nutzer beklagen: Siri kann heute kaum mehr als Timer- oder Wetterabfragen händeln, komplexere Anliegen landen direkt bei ChatGPT.

Wo Apple jetzt steht – und warum das gefährlich ist

ThemaStatus
Siri-ÜberarbeitungEingestellte iOS 19-Releases; komplette Neuentwicklung wohl erst 2026
Führung und TalenteKI-Teams unter Federighi/Rockwell neu strukturiert; hoher Abwanderungsdruck
Investitionen500 Mrd. USD US‑Investition, 20 Prozent mehr KI-Stellen geplant (Quelle: Business Insider)

Apple gerät in ein Spannungsfeld zwischen Innovation und Vertrautheit: Die Technik ist leistungsfähig – doch die Integration stockt. Während Meta, Google oder Microsoft aggressiv KI veröffentlichen und vermarkten, hakt Apple beim Nutzererlebnis am wichtigsten Punkt: Siri als ganzheitlicher KI-Assistent.

Wird Apple den Kurs korrigieren?

Analysten sehen erste Hoffnungsschimmer: Citi hebt das Kursziel für Apple auf 240 USD, JPMorgan auf 255 USD – beide betonen starke KI-Maßnahmen und mögliche Kooperationen mit OpenAI oder Anthropic. Apple selbst bestätigt: Siri mit ChatGPT‑Integration soll im Jahr 2026 erscheinen.

Schon jetzt stellt sich die Frage: Wird Apple dem Trend folgen oder sich weiter herauszögern lassen?

Apples Weg in die KI-Zukunft

Apple steht vor einem Richtungsentscheid: Die technologische Basis – Apple Intelligence – ist leistungsfähig, aber der Schritt zur Siri‑Plattform mit echter Konversation, Kontext und Persönlichkeit ist noch nicht vollzogen. Wenn Apple seine Vorbehalte überwindet, kann das Unternehmen aufholen – andernfalls droht ein langfristiger Innovationsnachteil.

Nur eines ist klar: Wer 2026 in Sachen KI noch mithalten will, muss heute aktiv handeln – und investieren.

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