Google Messages führt automatisches Weichzeichnen sensibler Fotos jetzt für alle Android-Nutzer ein
Knapp ein Jahr nach der ersten Ankündigung bringt Google eine neue Datenschutzfunktion für seine Android-Nachrichten-App in den breiten Einsatz. Die Funktion zum Warnen vor sensiblen Inhalten ist ab sofort für alle Google-Messages-Nutzer verfügbar und soll den Umgang mit heiklen Bildern sicherer machen.
Von der Ankündigung bis zum globalen Start
Bereits im Oktober 2024 kündigte Google das Feature an, im April 2025 begann dann eine Testphase mit ausgewählten Beta-Nutzern. Nun erfolgt der flächendeckende Rollout, sodass alle Anwender die Schutzfunktion aktivieren können.
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So arbeitet der Schutzmechanismus
Die neue Option erkennt automatisch Fotos, die Nacktdarstellungen enthalten, und zeigt sie zunächst nur in unscharfer Form an. Der Empfänger entscheidet anschließend selbst, ob das Bild sichtbar gemacht oder direkt gelöscht werden soll. Zusätzlich lässt sich der Absender auf Wunsch sperren.
Technische Umsetzung und Privatsphäre:
- Die Analyse findet vollständig lokal auf dem Gerät statt, basierend auf der SafetyCore-Technologie von Android.
- Es werden keine Bilder oder Erkennungsergebnisse an Google-Server übertragen.
- Die Funktion arbeitet ausschließlich mit Bilddateien – Videos und GIFs bleiben unberücksichtigt.
Aktivierung je nach Nutzerkonto
- Kinder- und Jugendkonten: Bei beaufsichtigten Konten ist der Schutz standardmäßig aktiv und kann von Erziehungsberechtigten über die Family Link-App verwaltet werden.
- Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren: Bei nicht beaufsichtigten Konten kann die Funktion in den Google-Kontoeinstellungen deaktiviert werden.
- Erwachsene: Müssen die Option manuell einschalten unter:
Google Messages > Profilbild > Nachrichten-Einstellungen > Schutz & Sicherheit > Warnungen für sensible Inhalte.
Ältere Geräte benötigen eventuell ein zusätzliches Update der SafetyCore-App aus dem Play Store, um die Funktion nutzen zu können.

Schutz auch beim Versenden
Die Erkennung greift nicht nur bei eingehenden Inhalten. Wird versucht, ein als sensibel erfasstes Foto zu verschicken oder weiterzuleiten, erscheint ebenfalls ein Warnhinweis. Erst nach einer bewussten Bestätigung lässt sich die Nachricht absenden – ein wirksamer Schutz vor ungewolltem Versand.
Mehr Sicherheit durch bewussten Umgang
Neben der technischen Filterung enthält die Funktion einen Link zu einer Informationsseite, die den verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Inhalten erklärt und im Bedarfsfall weitere Hilfsangebote bietet. Google weist darauf hin, dass trotz sorgfältiger Erkennung auch Fehlklassifikationen möglich sind.
Mit diesem Update positioniert sich Google Messages einmal mehr als sichere Kommunikationsplattform und schafft eine zusätzliche Hürde gegen den unkontrollierten Austausch heikler Bilder – ohne dabei die Privatsphäre der Nutzer zu gefährden.
Via: Engagdet