Android-Tablets: Google plant echtes Multitasking mit frei beweglichen App-Fenstern
Google scheint an einer der größten Änderungen für Android-Tablets seit Jahren zu arbeiten. Neue Hinweise im Android-Code zeigen, dass Nutzer künftig jede App in einem frei schwebenden Fenster öffnen können sollen – ähnlich wie bei klassischen Desktop-Systemen. Das Ziel: Android-Tablets endlich so produktiv und flexibel zu machen wie ein Laptop.
In den vergangenen Jahren hat Google zwar mit Features wie verbesserter Taskbar, Split-Screen-Modus und optimierter Oberfläche viel getan, doch echtes, grenzenloses Multitasking blieb bislang Wunschdenken. Genau das könnte sich nun ändern.
Das neue Feature: Apps einfach in eine Ecke ziehen
Laut Code-Funden, die Android Authority entdeckt hat, soll die Aktivierung dieser Funktion erstaunlich einfach sein:
Ein Nutzer zieht eine App aus der Taskbar heraus und legt sie in eine der unteren Bildschirm-Ecken – schon öffnet sich das Programm in einem schwebenden Mini-Fenster. Diese „Floating App“ bleibt aktiv und kann beliebig verschoben werden, während andere Anwendungen gleichzeitig geöffnet sind.
Das erinnert stark an PC-ähnliche Fenstersteuerung und geht deutlich über das hinaus, was Android bisher bot. Um den Einstieg zu erleichtern, ist zudem ein interaktives Tutorial mit passenden Animationen geplant, das Nutzer beim ersten Versuch durch den neuen Workflow führt.
Vom Messaging-Bubble zum Universal-Fenster
Bislang war das sogenannte „Bubble“-Feature in Android auf Chat-Apps beschränkt – etwa für Konversationen in Google Messages oder Telegram. Doch das neue System öffnet die Funktion für alle Anwendungen, die sich in der Taskbar befinden.
Damit könnten künftig mehrere Programme parallel sichtbar und bedienbar sein, ohne dass man zwischen ihnen wechseln muss. Ein Beispiel: Der Browser läuft im Hintergrund, während ein schwebendes YouTube-Fenster und eine Notiz-App gleichzeitig aktiv bleiben.
Diese universelle Fenstersteuerung könnte Android-Tablets einen deutlichen Vorsprung gegenüber bisherigen Lösungen geben – insbesondere gegenüber Geräten mit kleinerem Bildschirm, die vom klassischen Split-Screen-Modus nur eingeschränkt profitieren.

Einheitliche Lösung statt Hersteller-Chaos
Einige Marken wie Samsung (One UI), Xiaomi (HyperOS) oder Lenovo bieten bereits eigene Varianten schwebender App-Fenster. Diese funktionieren allerdings oft unterschiedlich und sind auf bestimmte Geräte beschränkt.
Googles Ansatz wäre dagegen systemweit integriert, was für eine konsistente Bedienung auf allen Android-Tablets sorgt – unabhängig vom Hersteller.
Das würde nicht nur die Nutzerfreundlichkeit verbessern, sondern auch Entwicklern helfen, Apps besser für große Displays anzupassen.
Wann kommt die neue Multitasking-Funktion?
Offiziell hat Google noch nichts angekündigt, doch der aktuelle Entwicklungsstand lässt vermuten, dass die Funktion bald in einer kommenden Android-Version erscheint – möglicherweise mit Android 16 QPR3 oder Android 17.
Die vorhandenen Code-Strings, Animationen und Anleitungen deuten auf eine fortgeschrittene Integration hin. Ein Beta-Test auf Pixel-Tablets wäre daher ein logischer nächster Schritt.
Meinung: Das ist genau das, was Android-Tablets brauchen
Wenn Google das Feature tatsächlich umsetzt, wäre das ein Wendepunkt für das gesamte Android-Tablet-Ökosystem.
Android war lange Zeit eine „Mobile-first“-Plattform, die nie ganz an den Komfort eines Notebooks herankam. Mit dieser Neuerung könnte sich das Blatt wenden: echtes Multitasking, freie Fenstersteuerung und volle Kontrolle über das Arbeitslayout – alles nativ und markenübergreifend.
Damit würde Google nicht nur Apples iPadOS herausfordern, sondern auch die eigene Tablet-Strategie endlich konsequent in Richtung Produktivität weiterentwickeln. Für viele Nutzer wäre das der Moment, in dem Android-Tablets endlich das werden, was sie immer sein sollten: echte Laptop-Alternativen.

















