REDMAGIC 11 Pro im Check: Flüssigkeitskühlung wie ein Mini-Gaming-PC und überraschende Robustheit
Smartphones mit aktiver Kühlung sind selten – und Geräte mit sichtbarer Kühlflüssigkeit nahezu Science-Fiction. Doch genau das bringt das neue REDMAGIC 11 Pro auf den Tisch. Tech-YouTuber JerryRigEverything hat das Gaming-Flaggschiff auseinander genommen und offenbart ein Kühlsystem, das eher an einen kleinen Hochleistungs-PC erinnert als an ein Handy.
Und ja: Er nennt das 11 Pro ohne zu zögern „das stärkste Smartphone der Welt“.
Sichtbare Kühlflüssigkeit: Ein Mini-Kreislauf im Smartphone
Unter der transparenten Rückseite fließt tatsächlich echte Kühlflüssigkeit durch Kanäle. Diese Besonderheiten fallen sofort auf:
- Ein geschlossener Kühlkreislauf mit winzigem Piezo-Pumpensystem
- Zirkulierende, bläuliche Flüssigkeit, sichtbar im Betrieb
- Ergänzt durch einen 24.000-RPM-Lüfter
- Eine Vapor-Chamber, größer als bei jedem Smartphone, das der YouTuber bisher zerlegt hat
Damit entsteht ein hybrides Kühlsystem, das sowohl Flüssig- als auch Luftkühlung kombiniert – etwas, das man sonst nur bei speziell modifizierten Gaming-PCs sieht.
Optischer Bonus: Lava-Lamp-Effekt auf der Rückseite
Die Kühlflüssigkeit ist nicht irgendein Leitungswasser-Mix, sondern ein spezialisiertes servertaugliches Fluorid-Kühlmittel. Spannend: In der Flüssigkeit schweben kleine Ölbläschen, die sich bewegen, teilen und wieder verbinden – fast wie in einer Lavalampe.
Das sieht nicht nur spektakulär aus, sondern macht den Kühlfluss sichtbar. Performance-Tech mit Show-Effekt.
Ingenieurskunst mit Überraschung: Vieles bleibt verborgen
Obwohl die Rückseite transparent wirkt, zeigt der Teardown, dass große Teile des Liquid-Loops unter Metallabdeckungen versteckt liegen. Erst nach dem Entfernen mehrerer Schichten kommt die komplette Kühlkonstruktion zum Vorschein. Zack Nelson bezeichnete das als fast „außerirdisch“ wirkend – ein Hinweis darauf, wie viel Technik hier wirklich steckt.
Belastungstest bestanden: Stabil wie ein Panzer
Cool aussehen ist das eine – aber wie robust kann ein Smartphone mit sichtbarem Flüssigkanal sein?
Antwort: erstaunlich robust.
Das Gerät:
- übersteht den klassischen Biegetest
- zeigt beim Display-Hitzetest keinerlei Funktionsverlust
- besitzt einen extrem fest verankerten 7.500-mAh-Akku
- lässt sich komplett zerlegen und funktioniert danach wieder einwandfrei
Sogar der Flüssigkreislauf setzt nach dem Zusammenbau wieder ein – ein beeindruckender Beweis für das präzise Engineering.
Zusätzliche Hardware-Highlights
Das REDMAGIC 11 Pro punktet auch bei den Details:
- Unter-Display-Frontkamera
- flache Rückseite ohne Kamera-Bump
- klassischer 3,5-mm-Klinkenanschluss
- IPX8-Schutzklasse, trotz bewegter Flüssigkeit im Inneren
Dass ein Gerät mit aktiver Flüssigkühlung dennoch wasserbeständig ist, grenzt fast an technisches Kunststück.
Kommentar: Mut zur echten Innovation statt Marketing-Buzz
Was REDMAGIC hier baut, ist das Gegenteil von „mehr vom Gleichen“. Während viele Hersteller sich darauf verlassen, ein neues Kamerafeature oder ein paar KI-Funktionen als Innovation zu verkaufen, zeigt das REDMAGIC 11 Pro, wie echte Ingenieursleistung im Smartphone-Sektor aussehen kann.
Ein sichtbarer Flüssigkreislauf, ein winziger Pumpenmechanismus, ein Hochgeschwindigkeitslüfter und eine gigantische Vapor-Chamber – dieses Gerät will nicht nur schnell sein, es will zeigen, warum es schnell ist.
Das erfordert Mut. Es ist technisch riskant. Und es ist genau die Art von Experimentierfreude, die der Smartphone-Markt dringend braucht.
Natürlich: Dieses Konzept ist nichts für jeden. Es ist ein Gerät für Enthusiasten, Gamer und Menschen, die Technik feiern. Aber gerade deshalb setzt es ein Zeichen. Es erinnert daran, dass Smartphones mehr sein können als nur rechteckige Glasplatten mit austauschbaren Features.
Via: Android Authority
